Zu viel Medizin kann auch schaden

Primar Priv.-Doz. Dr. Karl Horvath ist seit 2015 Mitarbeiter am Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung an der Medizinischen Universität Graz. Er ist unter anderem mitverantwortlich für die Umsetzung der Informationskampagne „Gemeinsam gut entscheiden – Choosing Wisely Austria“.

 

Mut haben, etwas nicht zu tun

Die evidenzbasierte Medizin ist eine jüngere Entwicklungsrichtung der Medizin. Evidenzbasierte Medizin bedeutet, die bestmögliche medizinische Versorgung sicherzustellen: Das kann auch heißen, eine bestimmte Maßnahme nicht anzuwenden, weil kein Beweis (wie beispielsweise klinische Studien) für deren Wirksamkeit vorliegt oder ein anderer Zeitpunkt geeigneter erscheint. So kann der Patientin/dem Patienten möglicherweise Unnötiges oder sogar Schädliches erspart bleiben.

 

„Es ist falsch zu glauben, je mehr Tests und Behandlungen wir bekommen, desto gesünder würden wir. Daher ist es wichtig, dass die Patientinnen und Patienten als Expertinnen und Experten für ihre eigene Gesundheit auch immer gut vorbereitet in medizinische Gespräche gehen und auf dieser Basis über ihre Behandlung mitentscheiden können. Das Ziel von ‚Gemeinsam gut entscheiden‘ sind mündige und informierte Patientinnen und Patienten und eine sichere und gezielte Medizin in Österreich“, erklärt Primar Priv.-Doz. Dr. Karl Horvath.

 

Nähere Informationen:

https://gemeinsam-gut-entscheiden.at/fuer-patientinnen/


Zurück
Magazin rehaZEIT (Ausgabe 2022)