Richtiges Lüften schützt Atmungsorgane

Frischer Luft in Innenräumen wird nicht erst, aber besonders seit der Corona-Pandemie viel Aufmerksamkeit geschenkt. Warum Lüften so wichtig ist und wodurch das Raumklima noch verbessert wird, weiß Priv.-Doz. Dr. Karl Horvath, Ärztlicher Direktor des Klinikums Bad Gleichenberg.

 

Die Luft im Freien ist ständig in Bewegung. In geschlossenen Räumen steht sie mehr oder weniger still, wodurch sich Schadstoffe – und eben auch Viren – ansammeln können. Darüber hinaus atmet der Mensch Kohlendioxid aus. Zu merken ist das besonders in kleinen Schlafzimmern mit dichten Fenstern: Hier können am nächsten Morgen Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen als Folge der hohen Kohlendioxidwerte in der Luft auftreten. Neben frischer, schadstofffreier Luft sollte auch auf die Luftfeuchtigkeit geachtet werden. „Bei zu trockener Luft können die Schleimhäute austrocknen und Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren noch leichter in den Körper eindringen“, so Priv.-Doz. Dr. Karl Horvath. Der Mediziner rät, bei zu trockener Raumluft eine Schale mit Wasser aufzustellen oder ein nasses Tuch im Raum aufzuhängen. Mit Raumluftbefeuchtern sollte sorgsam umgegangen werden: Zu feuchte Luft kann die Bildung von krankheitsverstärkenden Schimmelsporen begünstigen, was besonders für Menschen mit Allergien, Asthma oder anderen Lungenerkrankungen gefährlich sein kann.

 

Empfohlen wird, die Luft in Innenräumen dreimal am Tag durch Stoßlüften auszutauschen. Dabei sollten die Fenster etwa fünf Minuten weit geöffnet werden, im Sommer bis zu 15 Minuten. Gekippte Fenster können besonders bei kühleren Temperaturen kontraproduktiv sein: Durch den Wärmeunterschied im Innen- und Außenbereich kühlt die Luft an der Öffnung ab, wodurch sich Schimmel bilden kann.


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Magazin rehaZEIT (Ausgabe 2022)